Reste retten: Delikatesse Radieschen-Grün

Beim Radieschen geht’s für mich vor allem um eines: die grünen Blätter! Eine echte Delikatesse, die viele wegwerfen, ich aber nur mit Überwindung als „Restl“ bezeichne. Daher um des Genusses wegen: Bitte nicht wegwerfen! Zumindest den Meerschweinchen geben – dann sollen die sich aber eine Serviette umbinden und an den Tisch setzen. Weniger ist nicht angemessen.

Zubereitung:

Blätter der Radieschen waschen und abtropfen lassen. Von einer Biozitrone etwas Schale abschaben (geht mit Zestenschäler, feinporigem Reibeisen oder mit einem kleinen Messer).

In einer Pfanne Sesam-Samen ohne Öl anrösten. Wenn sie Farbe angenommen haben, etwas Öl dazugeben – am besten von Olive oder Sesam. Die abgeschabte Zitronenschale ins heiße Öl geben, kurz rösten.

Würzen nach Geschmack, bevor die Blätter in die Pfanne kommen. Variante europäisch: Salz, Pfeffer, Knoblauch, Muskatnuß, Gemüsesuppen-Pulver . . . Variante asiatisch: Gebräue wie  Soja- und Fishsauce, Teriyaki . . . Für die Puristen unter den KöchInnen: gar nicht würzen geht auch!

Den Saft einer halben Zitrone in die Pfanne zugießen und erst dann das Radieschen-Grün (ich schneide es vorher ein paarmal durch) in die Pfanne geben. So lange garen und wenden, bis das Gemüse die gewünschte Konsistenz hat: schön knackig, mittelfest oder gatschig, wie man mag. Alle drei Stadien haben etwas für sich: Knackig als Einlage für diverse Suppen, mittelfest als Zugabe zu lauwarmen Salaten oder gatschig als Belag auf ein Vollkornbrot. Köstlich!

Mit diesem Rezept versorgte Freundinnen schwören, dass sie es auch mit anderen Gemüse-Blättern erfolgreich umgesetzt haben, vor allem mit Karotten-Grün. Glaub‘ ich gerne. Aber gegen Radieschen-Blätter beißt einfach alles andere ab.

Wer kein Rezept erproben möchte: Radieschenblätter einfach in den Asia-Gemüsewok einbinden oder zubereiten wie Blattspinat.

Text ♥ lui   © Foto: ebenso